8. Tag - Hotelanlage Chaa Creek Cottages
Schmetterlingsfarm



Die Hotelanlage Chaa Creek Cottages
Eine Rodungsinsel im Regenwald: Hoch oben am Hang schmiegt sich die Hotelanlage in die Hügel des Macal-Tales. Das Gelände ist steil. Kieswege führen durch den gepflegten Rasen zu den Cabañas, kleinen Häuschen mit Palmblattdächern in folkloristischem Stil. Überall blühende Stauden und Büsche, Palmenalleen, Einzelbäume und Baumgruppen mit wahren Giganten dazwischen, Relikten der Wildnis. Mittendrin haust ein großes Leguanweibchen in ihrer Felsenhöhle. Ambiente, Service, es ist alles ein wenig auf "Öko" getrimmt, aber nicht zu sehr, soll Garnierung bleiben für den rustikalen Luxus den man gerne genießt.

Ix Chel, wie die Mayagöttin der Heilkunst, so nennt sich die Beautyfarm auf dem Hotelgelände. Da kann man, oder besser Frau, sich mit Regenwaldmedizin Leib und Seele pflegen lassen - ist sicher sehr hilfreich und gesund solange einem nichts fehlt. Es läuft aber auch ein ernsthaftes Projekt, das von der US-Regierung finanziert wird. Aufbauend auf die "Volksmedizin" der Mayas, sammeln Forscher Wildpflanzen und untersuchen ihre Inhaltsstoffe. Man hofft auf neue Substanzen für die Humanmedizin.

Schmetterlingszucht
Die handvoll hölzerner Gebäude und überdachter Arbeitsplätze, nicht größer als Garagen, verlieren sich auf einem kleinen Areal im dämmrigen Licht unter dem Blätterdach. Schmetterlinge, die großen, blauen Morphofalter werden hier gezüchtet. Kurz vor dem Schlüpfen gehen die verpuppten Insekten weltweit an Zoos, Schmetterlingshäuser, private Sammler und an all jene die glauben die Tiere haben zu müssen. Ein besonderer Markt hat sich in den USA entwickelt. Immer mehr Brautpaare finden es schick, die schönen Insekten bei ihrer Hochzeitsfeier fliegen zu lassen.

Am Eingang der Schleuse ein Schild: Man möge bitte nicht auf die Schmetterlinge treten. Sie sitzen auf dem Drahtgewebe, den Brettern und Balken, am Boden oder flattern langsam durch den kleinen Raum. Überall die schönen Falter, an die zweihundert Stück und wir mittendrin. Die Voliere ist neben dem Infogebäude und einer kleinen aber recht giftigen "Hausschlange" die Besucherattraktion.

Schmetterlinge zum alsbaldigen Verbrauch. Emotional sicher schwer verdauliche Kost für ökologisch orientierte Menschen. Neben einigen kleineren Anlagen ist es aber zweifellos der sehr professionell geführten Zucht hier in Chaa Creek zu verdanken, dass die großen, blauen Flattermänner an Belizes Flüssen und Waldrändern wieder allgegenwärtig sind. Der profitable Handel mit den beliebig vermehrbaren Zuchttieren nahm den Sammeldruck von ihren bereits extrem selten gewordenen wilden Verwandten. Die Population erholte sich in wenigen Jahren und besetzt wieder ihre alten Nischen in den Wäldern.


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